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2. Fachtagung: Digitale Verwaltung

Mit Optimismus und Mut voranschreiten

Anlässlich der fortschreitenden Digitalisierung in Baden-Württembergs Landes- und Kommunalverwaltung hat die Hochschule für öffentliche Verwaltung Kehl nun zum zweiten Mal eine Tagung zur Digitalisierung ausgerichtet. Mit dabei waren über 130 Praktiker*innen aus dem ganzen Land, darunter auch zahlreiche Entscheidungsträger*innen und Digitalisierungsbeauftragte, sowie Studierende des Bachelorstudiengangs „Digitales Verwaltungsmanagement“ (DVM).

Ministerialdirektor Stefan Krebs, CIO und CDO des Landes Baden-Württemberg, sowie Hochschulratsmitglied und Oberbürgermeister der Stadt Freudenstadt Julian Osswald, waren als Keynote-Sprecher zu Gast und referierten über die hauseigenen Digitalisierungsprojekte. Beide Sprecher betonten die Bedeutung der an der Hochschule Kehl ausgebildeten Studierenden im oben genannten Bachelorstudiengang für die Digitalisierung im Land. „Mit Ihnen werden die Kommunen und unser Land bald noch spezialisiertere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben – und damit gezielte Verstärkung für die digitalen Kompetenzen, einen weiteren Boost für die digitale Transformation der öffentlichen Verwaltung, bekommen. Sie, als baldige frischgebackene Absolventinnen und Absolventen, können stolz auf sich sein. Sie werden die Verwaltungs- und IT-Welt verknüpfen und gestalten. Seien Sie Motivatoren für Ihre zukünftigen Kolleginnen und Kollegen, seien Sie auch Entdecker – und seien Sie mutig. Gemeinsam mit Ihnen kann die baden-württembergische Verwaltung noch schlagkräftiger werden“, sagte Ministerialdirektor Stefan Krebs.

Die Absolvent*innen werden eine sehr seltene und umfangreiche Kombination aus Fähigkeiten vorweisen können, umso erfreulicher, dass in diesem Jahr bereits der erste Jahrgang sein Studium abschließt und somit in das Berufsleben einsteigt. „Ihr generalistisches Studium mit Themen aus Betriebswirtschaft, Recht, IT-Technik und Organisationsmanagement macht Sie fit für all die spannenden Herausforderungen und Aufgaben, die in den Verwaltungen auf Sie warten. Gemeinsam gestalten wir so schon heute, die Zukunft der Verwaltung von morgen – für unsere Bürgerinnen und Bürger“, so Ministerialdirektor Stefan Krebs weiter.

Wie digital die Kommunen in Baden-Württemberg eigentlich schon sind und welche Indikatoren zu dieser Eigenschaft führen können, darüber sprachen Prof. Dr. Antje Dietrich, Studiendekanin DVM sowie der wissenschaftliche Mitarbeiter für Digitalisierung Philipp Bauer (beide Hochschule Kehl). Zentral sei laut Aussagen von Oberbürgermeister Julian Osswald, dass die Spitze der Verwaltung, also die Chefetage, die Digitalisierung zur eigenen Sache macht, sich dieser annimmt und sie forciert. Nur so könne eine Organisation überhaupt den digitalen Wandel umfänglich vollziehen.

Darüber hinaus gab es spannende Vorträge rund um das Thema Offene Daten / Open Data vs. Datenschutz. So gab Sven Klenert, Produktmanager der Stadt Karlsruhe dem Publikum spannende Einblicke in die Arbeit seiner Verwaltung, die Professorin der Hochschule Kehl Dr. Ina Klingele ging im Anschluss auf das Verbot mit Erlaubnisvorbehalt bei der Verarbeitung personenbezogener Daten ein und Professor Dr. Sven Leif Erik Johannsen erläuterte die rechtliche Sichtweise von Übertragung von Ratssitzungen im Internet durch Städte und Gemeinden.

Ebenso informativ wurde es bei dem Fachbeitrag zur KI (Künstliche Intelligenz) und Smart City: Prof. Dr. Klaus Rechert zeigte den Zuhörenden anschaulich, was die technischen und rechtlichen Herausforderungen einer KI darstellen und Projektleitern Youri Yeo erläuterte, wie die Stadt Freiburg Daten zugänglich und nutzbar macht, um aus ihnen neue Informationen für das Leben in Freiburg zu gewinnen. Ziel sei es auf Basis heutiger Daten, die bestmöglichsten Entscheidungen für die Zukunft zu treffen. Parallel sprach Dr. Mathias Hong, Professor für Öffentliches Recht über das Onlinezugangsgesetz (OZG) und Single-Digital-Gateway-Verordnung (SDG-VO) und Prof. Dr. Jürgen Kientz reflektierte über Prozessmanagement als Grundlage auf dem Weg in eine digitale Verwaltung. Mit dem digitalen Reifegradmodell beschäftigten sich darüber hinaus Prof. Dr. Antje Dietrich sowie Gordana Uzelac, Komm.One.

Auch wurden im Rahmen eines interaktives Panels innovative Ideen von Studierenden für die Verwaltung vorgestellt und diskutiert. Die Veranstaltung wurde von den Professoren Prof. Dr. Jürgen Kegelmann und Prof. Dr. Jörg Röber der Fakultät II der Hochschule geleitet. Im Rahmen des World Café-Formats hatten die Studenten Marcel Hinze, Simon Kamuf und Nicolai Anbarestani die Möglichkeit, ihre Ideen und Perspektiven zur Weiterentwicklung der Verwaltung vorzustellen und gemeinsam mit den zahlreichen Zuschauer*innen individuell zu diskutieren. Die Durchführung des interaktiven Panels sollte dazu dienen, frischen Wind von Studierenden in die Verwaltung zu bringen und Impulse für positive Veränderungen setzen.

Die Veranstaltung mündete in einer einstündigen Podiumsdiskussion zum Thema „Digitalisierung der Kommunalverwaltung – Dauerbaustelle oder glückliches Ende in Sicht?“ unter Moderation von Prof. Dr. Jörg Röber. Diskussionsteilnehmende waren Prof. Dr. Antje Dietrich, Bürgermeister Hakan Günes (Gemeinde Sandhausen), Dr. Thomas Schuster (Recht- und Strategieberater „Eichler Kern Klein Rechtsanwälte“), Philipp Stolz (CDO Stadt Schorndorf) und Gordana Uzelac. Alle Diskutant*innen sprachen sich dafür aus, dass Kommunen grundsätzlich eine positivere Haltung zu diesem Thema einzunehmen sowie mit Optimismus und Mut voranzuschreiten sollten. Unterstützen könnten dabei einheitliche Standards und der gut ausgebildete Nachwuchs von der Hochschule Kehl im Studiengang DVM.

Unter folgendem Link finden Sie die Inhalte der Fachtagung: https://dvm-kehl.de/fachtagung

 

Bachelorstudiengang „Digitales Verwaltungsmanagement“ als Lösung

Seit drei Jahren hat das Land diesen Studiengang an der Hochschule Kehl und Ludwigsburg ins Leben gerufen, mit dem Ziel, die Kommunen mittels eigens dafür ausgebildeter Studierenden und späteren Absolvent*innen in das digitale Zeitalter zu führen. Das veränderte Informations- und Kommunikationsverhalten von Bürger*innen erfordert andere Kompetenzen als bisher, die künftige Verwaltungsmitarbeitenden mitbringen sollten, um die Digitalisierung in der öffentlichen Verwaltung sowohl strategisch als auch operativ zu steuern.

Der Studiengang ist in sechs Semester gegliedert. Seine Schwerpunkte liegen neben Verwaltungsrecht und -management unter anderem in Fächern wie Informatik, IT Management, Softwareentwicklung, Datenschutz, Informationszugang und Cybersecurity. Besonderheit des Studiengangs ist, dass die Studierenden jedes Semester für einen Monat in der Praxis bei ihrem festen Praxispartner an „Fallstudien“ aus dem Bereich der Digitalisierung mitarbeiten und somit parallel einen umfassenden Einblick in die aktuelle Umsetzung von Digitalisierungsprojekten in der öffentlichen Verwaltung erhalten und die Ausbildungsstellen dadurch bei der erfolgreichen Umsetzung von Digitalisierungsprojekten Unterstützung erfahren.

Als Beamte*innen auf Widerruf erhalten die Studierenden während des Studiums circa 1.400 €. Start des Studiums ist immer der 1. September. Genauere Informationen zu Studienablauf, Studieninhalten, Fristen und Praxispartnern finden sich auf der Webseite der Hochschule Kehl: https://dvm-kehl.de/interessenten-dvm 

Kontakt

Hochschule für öffentliche Verwaltung Kehl
Kinzigallee 1, 77694  Kehl
Telefon: +49 7851 894-0
Telefax: + 49 7851 894-120
E-Mail: post@hs-kehl.de

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